Die Wilden Männer

Die Wilden Männer aus dem Bernhardswald

Die wilden Männer aus dem Benhardswald (Darstellung an der 800 Jahrfeier in 1967)
Die wilden Männer aus dem Benhardswald (Darstellung an der 800 Jahrfeier in 1967)

In jenen alten Zeiten, als die Kinzig noch nicht zum Main hinunter floss, sondern da, wo jetzt Schlüchtern steht, sich in einen großen Sumpf verlor, kam eines Tages ein graues Männchen in diese Gegend und flehte in den Hütten um Brot und ein Obdach für die Nacht. Aber die Leute prügelten das Männchen und jagten es unbarmherzig von ihren Türen. Da wand es sich der Wildnis zu, kletterte über Stock und Stein, gelangte eben als die Sonne unter ging zu Hütten im Wald. Dort wohnten riesengroße Männer mit ebenso großen, schönen Weibern. Sie hatten Kinder, die so groß waren wie ein ausgewachsener Mann.

Die wilden Männer aus dem Benhardswald (Darstellung an der 800 Jahrfeier in 1967)
Die wilden Männer aus dem Benhardswald (Darstellung an der 800 Jahrfeier in 1967)

Der kleine Fremdling fürchtete sich vor ihnen und wollte fliehen, doch die Reisen riefen ihn freundlich zurück, erquickten ihn mit Speis und Trank und bereiteten ihm ein weiches Lager aus Waldmoos. Die Nacht verging und als der Morgen anbrach, machte das Männchen sich bereit seine Reise fortzusetzen.

Er dankte seinen Wirten und sprach:“ Da ihr so wohltätig gegen mich gewesen seid, so habt ihr einen Wunsch frei.“

Der Älteste der Wilden Männer sagte:“ Wir bitten, dass wir nie sterben müssen und für immer in diesem Wald leben dürfen.“

Da sprach das Männchen:“ Ich kann euch sagen,dass euch euer Wunsch gewährt wird. Solange ihr diesen Berg nicht verlasst, werdet ihr leben und niemals sterben.“

Motto des Faschingswagens in 2010
Motto des Faschingswagens in 2010

So geht die Legende, das die wilden Leute noch immer im Bernhardswald bei Schlüchtern am linken Kinzigufer leben und sie haben ihre Häuser da oben wo gewaltige Steinmassen hernieder starren. Diese werden die Wilden Häuser genannt, dort essen die Wilden Männer täglich am Wilden Tisch und ihre schönen Frauen steigen in den hellen Mondnächten in die Lüfte. Ihre Kinder schützen die Kinder der Menschen in Hohenzell, wenn sie Beeren suchen im Wald. Die wilden Männer sind am vergnügtesten, wenn der Sturmwind tobt und die Blitze aus den Wolken fahren. Dann spazieren sie hoch über den Bergen und rütteln and den Wipfeln der Bäume. Aber sie freuen sich auch, wenn sie zwischen Aronstab und Schachtelhalmen daher gehen können. Sie unterstützen gern alle jene, die ihnen begegnen und Heilung von Krankheit suchen, im Erkennen nützlicher Kräuter und sie sind überhaupt nur gegen böse Menschen feindlich. Diese werden zuweilen mit Ohrfeigen von ihnen begrüßt.

Wilde Männer auf der 850-Jahr-Feier in 2017
Wilder Tisch im Bernhardswald
Wilder Tisch im Bernhardswald